Mit diesem Blog wollen wir Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen im Themenbereich Ökosystemleistungen einem weiten, deutschsprachigen Publikum zugänglich machen.
„Kulturelle Ökosystemleistungen“ – ein gut gemeintes, aber problematisches Konzept
Um die Qualität unserer natürlichen Umwelt zu beschreiben und zu bewerten, entwickeln Fachdisziplinen wie Nachhaltigkeitsforschung, Naturschutz, Landschaftsplanung und Umweltökonomie oftmals eine spezielle Fachterminologie. „Ökosystemleistungen“ (englisch ecosystem services) ist ein solcher Fachbegriff. Eingeführt wurde er, um die zahlreichen Abhängigkeiten des Menschen von Natur und die Gefahren und Kosten durch Umweltzerstörungen zu verdeutlichen, die auch in modernen, industrialisierten Gesellschaften noch bestehen. Große Verbreitung gefunden hat das Konzept der Ökosystemleistungen insbesondere durch das von den Vereinten Nationen beauftragte „Millennium Ecosystem Assessment“ (MEA 2005) und durch die Studie „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“ (TEEB 2010). Definiert werden Ökosystemleistungen dabei als die Nutzenstiftungen bzw. Vorteile (englisch benefits), die Menschen durch Ökosysteme erhalten.
Natur als Ökosystem zu konzeptualisieren, das bedeutet, Natur als einen naturwissenschaftlichen Gegenstand zu beschreiben, und zwar als ein kausales Wirkungsgefüge aus Organismen bzw. Populationen unterschiedlicher Arten und aus verschiedenen abiotischen Umweltfaktoren. Dabei interessiert man sich vor allem für die Stoff- und Energieflüsse des Gesamtsystems: Wieviel Biomasse wird auf- und abgebaut? Wieviel Energie bzw. welche Stoffe werden aufgenommen, gespeichert und abgegeben? (Vgl. Howard T. Odums Modell of Energy and Ma