Mit diesem Blog wollen wir Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen im Themenbereich Ökosystemleistungen einem weiten, deutschsprachigen Publikum zugänglich machen.
Einfluss von Landnutzungsänderungen auf bodenbezogene Ökosystemleistungen und Landschaftsstrukturen in den letzten 250 Jahren – Untersuchungsergebnisse aus einer heutigen Intensivagrarlandschaft im Raum Leipzig
Landschaftsstrukturen und Ökosystemleistungen in Agrarräumen haben sich über die letzten 250 Jahre fundamental verändert. Dabei haben Geschwindigkeit und Intensität dieser Veränderungsprozesse vor allem in den letzten 50 Jahren rasant zugenommen. Die Analyse der Landschaftsstruktur für vier Zeitschnitte (1750, 1850, 1950, 2005) hat eine Zunahme des Anteils der Ackerfläche von 73,4 % (1750) auf 87,2 % (2005) in einer heutigen Intensivagrarlandschaft im Raum Leipzig gezeigt. Gleichzeitig hat der Anteil an Grünflächen von 22,1 % auf 4,2 % abgenommen. Die Analyse ausgewählter bodenbezogener Ökosystemleistungen basierte auf den Indikatoren Getreideproduktion, natürliches Ertragspotential des Bodens, Bodendegradation durch Erosionsgefährdung und Biodiversität. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Produktion von Winterweizen seit 1750 nicht nur durch den Flächenzuwachs, sondern auch durch veränderte Produktionsmechanismen und den Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden deutlich angestiegen ist (>200 %). Auf Basis historischer Bodenbonitierungen und EROSION 3D-Modellierung konnte berechnet werden, dass sich das natürliche Ertragspotential der Böden verschlechtert und das Erosionsrisikopotential vergrößert hat. Die Biodiversität ist zwischen 1750 und 1850 zunächst durch die veränderte Landnutzung gestiegen (mehr Habitatvielfalt) und nimmt mit Beginn der industriellen Revolution leicht ab. Seit der Vollkollektivierung 1960 und de