Ingrid Albert

1. Oktober 2019

geschrieben in Alle Neuigkeiten, ESP-DE Blog, Planung

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Das menschliche Wohlergehen ist in vielerlei Hinsicht davon abhängig, inwiefern es uns gelingen wird, Natur und Landschaft so zu entwickeln, dass die Biodiversität geschützt, die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts gesichert und das Dargebot an Ökosystemleistungen erhalten bleibt. Besonders bedroht sind oft die öffentlichen Güter und Leistungen, deren Werte auf den Märkten nicht gut repräsentiert sind oder deren Rückgang nur zukünftige Generationen betrifft. Da Marktmechanismen allein aber nicht ausreichend effektive Mittel sind, um die natürlichen Ressourcen und das Dargebot an Ökosystemleistungen zu sichern, bedarf es ökologisch-orientierter räumlicher Planung, um Landnutzungen strategisch zu koordinieren und zukunftsfähige Landschaftsstrukturen zu entwickeln.

Eine engere Verzahnung von Landschaftsplanung und Ökosystemleistungskonzept kann an dieser Stelle dazu beitragen, Wege zu finden, wie sich eine nachhaltigere Entwicklung von Natur und Landschaft gestalten lässt. Dabei ergeben sich vielfältige wertvolle Synergien: So bestehen die Stärken der Landschaftsplanung darin, das Angebot an Ökosystemleistungen sowie mögliche Konflikte zu identifizieren und Planungsvorschläge zu entwickeln, während das Ökosystemleistungskonzept den Zusammenhang zwischen dem Zustand von Natur und Landschaft und menschlichem Wohlbefinden explizierter herausstellen kann. Zudem bezieht es eine ökonomische Perspektive mit ein, die individuelle Präferenzen und Nutzen in den Vordergrund stellt und die Zustimmung zu Zielen und Maßnahmen für nachhaltige Entwicklungen fördern kann. Die Verbindung von Landschaftsplanung und Ökosystemleistungskonzept ist also insofern erfolgversprechend, als nützliches Wissen zur Unterstützung von öffentlichen und privaten Entscheidungsprozessen bereitgestellt wird.

Das Handbuch „Landscape Planning with Ecosystem Services“ gibt den Leserinnen und Lesern sowohl theoretisch fundierte Grundlagen als auch Werkzeuge für die Praxis an die Hand, mit denen die landschaftsplanerischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gemeistert werden können. Es orientiert sich in der Struktur am sogenannten Driving Forces, Pressures, State, Impacts and Responses (DPSIR) Framework und beleuchtet dazu in 31 Kapiteln verschiedene Aspekte der Landschaftsplanung und der Analyse von Ökosystemleistungen. So werden die Leserinnen und Leser nicht nur über Theorien, Triebkräfte des Landschaftswandels und Methoden zur Erfassung und Bewertung informiert, sondern auch über die dazugehörigen Ziele und Maßnahmen. Ebenso von Interesse ist die Kommunikation in der Landschaftsplanung. Das Handbuch bietet damit einen facettenreichen Überblick über alle relevanten Theorien, Konzepte und Methoden der Landschaftsplanung – und das im europäischen Kontext.

Das Handbuch umfasst circa 500 Seiten, wurde von mehr als 40 Autoren aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika verfasst und von Christina von Haaren, Andrew Lovett und Christian Albert herausgegeben. Eine Online-Version ist hier verfügbar: https://www.springer.com/us/book/9789402416794

Neues Handbuch zum Thema „Landschaftsplanung mit Ökosystemleistungen“ erschienen

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