Mit diesem Blog wollen wir Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen im Themenbereich Ökosystemleistungen einem weiten, deutschsprachigen Publikum zugänglich machen.
Naturbasierte Lösungen werden in deutschen Hochwasserrisikomanagement – Plänen kaum berücksichtigt
Seit einigen Jahren wachsen das Interesse und die Erwartungen der Politik und Forschung an sogenannten naturbasierten Lösungen (engl. Nature-Based Solution, kurz NBS). Darunter werden Maßnahmen verstanden, welche die Wirkungsweise von Ökosystemprozessen grüner und blauer Infrastrukturen nutzen und fördern, um dadurch gesellschaftliche Herausforderungen, wie die des Klimawandels, des Biodiversitätsverlusts und des mangelnden Gewässerzustandes, auf nachhaltige Weise bewältigen zu können (Albert et al. 2019). Ein Typ von NBS sind Maßnahmen des natürlichen Wasserrückhalts wie die Renaturierung von Flussauen und die Wiederanbindung von saisonalen Bächen, die durch die Verbesserung natürlicher hydrologischer Prozesse im Gewässersystem zur Verringerung des Hochwasserrisikos, zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Förderung der Artenvielfalt beitragen können (www.nwrm.eu). Diese Potentiale wurden auch zunehmend von der europäischen und nationalen Wasserpolitik erkannt (REF). So wurde beispielsweise mit der EU-Hochwasserrichtlinie (2007/60/EG) und der damit verbundenen Einführung von Hochwasserrisikomanagementplänen (HWRM-Pläne) das Leitbild “den Flüssen mehr Raum zu geben” institutionalisiert (Hartmann 2011). Das Hochwasserrisiko in Flussgebieten soll künftig nicht nur mit massiven, wasserbaulichen Anlage wie Deiche, Polder und Rückhaltebecken, sondern auch mit der Rückgewinnung von natürliche Rückhalterä