Mit diesem Blog wollen wir Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen im Themenbereich Ökosystemleistungen einem weiten, deutschsprachigen Publikum zugänglich machen.
Über den Zusammenhang zwischen Gerechtigkeitsempfinden und Aufforstung
Der Schutz tropischer Wälder kann einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels und zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten. LandnutzerInnen im Rahmen von Programmen für den Schutz des Waldes zu bezahlen (Payments for Ecosystem Services, REDD+) ist zunehmend populär, vor allem dort, wo Armut die (Über-)Nutzung natürlicher Ressourcen bedingt. Die Art der Zahlung kann jedoch das Gerechtigkeitsempfinden und die Motivation einen Beitrag zum Erhalt der Wälder zu leisten, beeinflussen.
Ist es gerechter, LandnutzerInnen für den Schutz des Waldes einheitlich und pauschal zu bezahlen? Oder soll man lieber nach dem Aufwand oder dem Zustand des Waldes bezahlen? Dieser Frage sind wir in einem Experiment mit mehr als 250 DorfbewohnerInnen in ländlichen Regionen Nordvietnams nachgegangen.
In unserem ökonomischen Experiment hatten TeilnehmerInnen 45 Minuten Zeit, um Substrate (kleine Beutel mit humusreicher Erde zur Anzucht von Bäumen) vorzubereiten (siehe Abbildung 1). Diese Substrate wurden später tatsächlich zur Aufforstung genutzt. Für diese Tätigkeit wurden TeilnehmerInnen auf vier verschiedene Arten bezahlt (TeilnehmerInnen konnten dabei in etwa einen für die Region üblichen Tageslohn verdienen). Für einige TeilnehmerInnen hing die Bezahlung vom eigenen Arbeitsaufwand ab (Akkordlohn, merit in Abbildung 2), für andere nicht (Pauschale, fixed in Abbildung 2). Einige TeilnehmerInnen starteten bereits mit einigen Substraten, an