Mit diesem Blog wollen wir Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen im Themenbereich Ökosystemleistungen einem weiten, deutschsprachigen Publikum zugänglich machen.
Grüne Freiräume in heterogenen Quartieren sowie Chancen ihrer kooperativen Entwicklung: Wie sind diese Debatten bislang verknüpft und welche offenen Fragen gibt es?
Die Debatte zur Rolle und Funktion urbaner Frei- und Grünräume im Quartier hat in den letzten Jahren an Perspektiven gewonnen und ist sowohl thematisch als auch hinsichtlich der theoretisch-konzeptionellen Zugänge vielschichtiger geworden (u.a. Kowarik et al. 2016). Debatten, welche von der Perspektive der Stadtökologie auf Freiräume schauen, nehmen sozialwissenschaftliche Erkenntnisse stärker in den Blick, wogegen in der sozialwissenschaftlichen Forschung Themen wie Natur und Biodiversität „entdeckt werden“. Schritt für Schritt entwickelt sich hier eine integrative Perspektive. Damit rücken auch kritische Aspekte – wie die der Umweltgerechtigkeit und der Rolle von Freiräumen im Kontext der Teilhabe – mehr in den Vordergrund. Diese Debatten und Ansätze sollten ausgebaut werden, denn wenig bis unreflektierte Vermutungen zum grundsätzlich positiven Effekt von Stadtgrün und Begrünung für das soziale Miteinander sind nach wie vor weit verbreitet. Insbesondere werden Aspekte der sozialräumlichen Ungleichheit, ungleiche Zugangs-, Verteilungs- und Machtlogiken kapitalistischer Marktbedingungen und die Bedingungen multipler Benachteiligung noch zu wenig mitgedacht. Es gibt einerseits viele Vermutungen über die positiven Effekte von städtischem Grün, also urbaner grüner Infrastruktur, für den städtischen Sozialraum bzw. den sozialen Zusammenhalt. Andererseits werden Probleme, Ambivalenzen oder Konflikte – besonders Zielkonflikte zwischen ökologischer A