Miguel Cebrián-Piqueras

22. Mai 2017

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Interaktionen zwischen Landnutzung und Ökosystemeigenschaften erklären Konflikten und Synergien zwischen Ökosystemleistungen wie Futterproduktion und Artenerhaltung, die Abbildung zeigt die Ergebnisse eines einzigen Modells, das in 4 Graphen unterteilt ist, extrahiert aus Cebrián-Piqueras et al., 2017.”

Während der Anfangsphase des COMTESS Projektes wurde die Aufgabe übernommen herauszufinden, welche Umweltvariablen (Triebkräfte der Veränderungen in einem Ökosystem) einen Einfluss auf verschiedene vegetationsbasierte Eigenschaften und Dienstleistungen haben, die im Zusammenhang mit Nahrungsmittelproduktion und dem Naturschutzwert eines Lebensraumes stehen. Die Studie wurde in einer von küstennahem gemäßigtem Grünland geprägten Landschaft in Norddeutschland, in der ostfriesischen Gemeinde Krummhörn und der Stadt Emden, durchgeführt. Welche Eigenschaften können endgültigen Dienstleistungen zugeordnet werden? Welche Konflikte gibt es zwischen einzelnen oder Gruppen von Eigenschaften und Dienstleistungen? Besteht immer ein negativer Zusammenhang zwischen Lebensmittelproduktion und Schutz von Arten und Lebensräumen? Wie sieht die Beziehung zwischen dem Kohlenstoffbestand im Boden und anderen Ökosystemeigenschaften und –dienstleistungen aus? Und welche Auswirkungen hat der Naturschutz und die Nutzungsaufgabe oder Intensivierung von extensiver Bewirtschaftung auf die Eigenschaften und Dienstleistungen? Diese Fragen können nicht allein durch eine auf Landbedeckung/Landnutzung Einheiten basierende Studie beantwortet werden. Daraufhin wurden diese Forschungsthemen mit Hilfe eines Partial Least Squares-Strukturgleichungsmodell (PLS-SEM) untersucht. Die Stichprobengröße wurde durch die Verwendung von Untersuchungsflächen anstatt von Landbedeckung/Landnutzung Einheiten erheblich erhöht. In den Jahren 2011 bis 2013 wurden mit der Hilfe von Studenten Vegetations- und biophysikalische Bodenparameter auf 49 Untersuchungsflächen erhoben. Vogelerfassungen wurden während der Jahre 2011 bis 2013 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen die grundlegenden und unmittelbaren Ursachen der Schwankungen im Verkauf von Produkten auf Futter-Basis und dem Naturschutzwert der Pflanzen- und Vogelarten in den Küstenwiesen. Der Grundwasser Gradient wurde als “Master” Faktor und der Abbau von Biomasse als am proximaler Faktor enthüllt. Die Ergebnisse zeigen die Existenz einer fehlenden Übereinstimmung zwischen der Fähigkeit des Ökosystems Futter zu produzieren und der Nachfrage davon, oder wie beide Extreme der Landnutzung, d.h. sowohl die Nichtnutzung als auch die Intensivierung, negative Auswirkungen auf den Naturschutzwert des Lebensraums von Brutvögeln und gefährdeten Pflanzen haben können. Dennoch weisen unsere Ergebnisse auf Segregation und Integration als zwei relevante räumliche Strategien hin, die mögliche Konflikte zwischen der Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen lösen.

Veröffentlichung:

Cebrián-Piqueras, M.A.; Trinogga, J.; Grande, C.; Minden, V.; Maier, M. & M. Kleyer (2017). Interactions between ecosystem properties and land use clarify spatial strategies to optimize trade-offs between agriculture and species conservation. International Journal of Biodiversity Science, Ecosystem Services & Management, 13:2, 53-66. doi: 10.1080/21513732.2017.1289245

Autor:

Miguel Cebrián-Piqueras hat einen professionellen und akademischen Hintergrund in der Schnittstelle zwischen Landschaftsökologie und Landschaftsplanung. Seine aktuelle Forschung konzentriert sich auf das Verständnis der Ökosystemprozesse und Landnutzungen, die Konflikte und Synergien zwischen Ökosystem-Funktionen und -Dienstleistungen auf Landschaftsebene erzeugen. Heutzutage lehrt und forscht er am Umweltplanungsinstitut Hannover (Deutschland).

Landwirtschaft und Artenschutz: Studie zu Wechselwirkungen zwischen Ökosystemeigenschaften und Landnutzung schafft Klarheit

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