Philipp Schägner

24. Mai 2018

geschrieben in Alle Neuigkeiten, ESP-DE Blog

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Meta-Analysen zeigen, dass die monetäre Bewertung von Erholungsleistungen wenig relevant und inkonsistent, aber dennoch sinnvoll ist.

In unserer Studie haben wir die räumlichen Einflussfaktoren des ökonomischen Wertes von Erholungsleistungen von Ökosystemen untersucht. Hierzu haben wir zunächst einen Literaturüberblick zu Meta-Analysen von monetären Bewertungsstudien von Erholungsleistungen erstellt. Darauf aufbauend haben wir eine eigene Meta-Analyse durchgeführt, die durch die Nutzung von Geoinformationssystemen (GIS) verstärkt räumliche Einflussfaktoren von Erholungsleistungen untersucht. Durch die geographische Verortung der Fallstudiengebiete der primären Bewertungsstudien und die Nutzung geographischer Datensätze konnten wir kontinuierliche räumlich erklärende Variablen für unsere statistischen Analysen nutzen und so die Fallstudiengebiete wesentlich deutlicher charakterisieren als vergangenen Meta-Analysen. Die statistischen Modelle unserer Studie erlauben es daher, die räumlichen Einflussfaktoren von Erholungsleistungen genauer zu ermitteln und durch statistische Vorhersagen deren räumliche Variation in Karten abzubilden. Abschließend haben wir die räumliche Variation von monetären Werten je Erholungs-Besuch mit der räumlichen Variation der Zahl der Erholungsgäste verglichen.

Im Ergebnis zeigt sich, dass die monetäre Bewertung für die Bemessung des ökonomischen Wertes eines Erholungsgebietes von zweitrangiger Relevanz ist, die Ergebnisse vielfach inkonsistent sind und Validität der monetären Bewertung in Frage gestellt werden kann. Diese Schlussfolgerung leitet sich aus folgenden Ergebnissen ab:

  • Der Literaturüberblick und unser Ergebnis zeigen, dass sich bisher kaum eindeutige Zusammenhänge zwischen Ökosystemcharakteristika und dem monetären Wert je Erholungs-Besuch erkennen lassen. Vorzeichen und Signifikanzniveaus der erklärenden Variablenparameter unterscheiden sich zwischen den einzelnen Meta-Analysen und berechneten Modellen meist ohne dass ein Trend zu erkennen ist.
  • Der monetäre Wert pro Erholungsbesuch wird in Meta-Analysen stark durch methodische Variablen und einen hohen Achsenabschnitt (intercept) erklärt. Räumliche Variablen, die das bewertete Fallstudiengebiet / Ökosystem beschreiben, haben nur eine relativ geringe Bedeutung.
  • Die räumliche Variation von Besucherzahlen (also die Zahl der gesamten Besucher) von unterschiedlichen Erholungsgebieten ist deutlich höher als die räumliche Variation des ökonomischen Wertes pro Erholungs-Besuch.
  • Zur Ermittlung des gesamten ökonomischen Erholungswertes eines Ökosystems lässt sich nach Ermittlung der Besucherzahl bspw. ein nationaler Durchschnittswert für den Wert pro Erholungs-Besuch ansetzen, ohne dass die Durchschnittsbildung das Ergebnis stark beeinflusst.

Daraus schlussfolgern wir, dass es für die Ermittlung des gesamten ökonomischen Erholungswertes eines Ökosystems wesentlich bedeutsamer ist, die Besucherzahlen genau zu ermitteln als den monetären Wert je Besuch. Die monetäre Bewertung von Erholungsleistungen und insbesondere die Modellierung dieser Werte sind in vergangenen Studien durch methodische Schwächen gekennzeichnet, zu deren Lösung wir in unserer Studie Empfehlungen geben.

Trotz dieses kritischen Ergebnisses hat die monetäre Bewertung von Erholungsleistungen und anderer Ökosystemleistungen (ÖSL) ihre Berechtigung, auch wenn es niemals als alleiniges Entscheidungskriterium genutzt werden sollte. Monetäre Bewertung macht den Wert verschiedener ÖSL und anderer Güter in einer für die breite Öffentlichkeit leicht verständlichen Maßeinheit vergleichbar. Es eignet sich somit insbesondere um den Wert der Natur dem Bürger und dem Politiker plakativ zu kommunizieren.

Monetäre Bewertung von Erholungsleistungen

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