Mit diesem Blog wollen wir Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen im Themenbereich Ökosystemleistungen einem weiten, deutschsprachigen Publikum zugänglich machen.
Kleinod, Rückzugsraum und Open Space oder einfach nur „Urbane Gärten“. Ein großes Potenzial für urban Ökosystemdienstleistungen für alle, aber aktuell in Gefahr
Der Garten in der Stadt – das ist mehr als nur eine Grünfläche, mehr als ein Ort der Erholung, des Anbauens von Blumen, Obst und Gemüse oder einfach ein Stück „heile Welt“. Gärten sind wichtige Orte des Erlebens und Erhaltens von städtischen Ökosystemleistungen.
Urbane Gärten sehen sich heute neuen Herausforderungen gegenüber. Großstädte in Deutschland und Europa wachsen kontinuierlich. Der Bauboom lässt erschlossenes Land knapper werden, Bodenpreise steigen. Ob traditionelle Kleingartenparzelle oder moderner Gemeinschaftsgarten – sie sind wertvolles Bauland, vor allem in der Innenstadt. Um das Überleben des urbanen Gartens langfristig zu sichern, bedarf es daher heute einer engen Kooperation der Klein- und Gemeinschaftsgärtner. Die Entwicklung in dynamisch wieder-wachsenden ostdeutschen Großstädten mag im Folgenden als prominentes Beispiel für diese Entwicklung dienen.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Mensch mithilfe des Gartens die Natur in der Stadt zurückerobert. Im Zeitalter der Industrialisierung entstanden in vielen europäischen Städten öffentliche Parks, Lustgärten und Kleingartenkolonien. In den berühmten Schrebergärten in Leipzig etwa verbrachten die Stadtbewohner ihre Freizeit, bauten Obst und Gemüse an, verweilten in der Natur und entspannten. Dass Gärten auch eine politische Funktion haben, erlebte die Bevölkerung erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg: Plötzlich waren sie nicht mehr nur dafür da, um knappe Lebensmit